Newsletter #67 - Die FED liefert: Zinssenkung nahe des Allzeithochs

Newsletter #67 - Die FED liefert: Zinssenkung nahe des Allzeithochs

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Hi, Peter hier.

Am Mittwoch dieser Woche hat die US-Notenbank (FED) eine Entscheidung getroffen, auf die die Märkte seit einigen Wochen mit Spannung gewartet haben.

Sie hat den Leitzins um 0,25 Prozentpunkte gesenkt und betont explizit die gestiegene Unsicherheit. Von den 12 Stimmen gab es drei Gegenstimmen. Das verdeutlicht: Selbst innerhalb der Notenbank gibt es unterschiedliche Ansichten über den richtigen Kurs.

Doch die eigentliche Botschaft steckt nicht im Zinsschritt selbst, sondern im Ausblick.

Schauen wir uns das Ganze in Ruhe an.

Was hat die FED entschieden?

Die wichtigsten Punkte der Sitzung vom 10. Dezember: Zinssenkung um 0,25 %-Punkte. Der neue Zielkorridor liegt nun bei 3,50%-3,75%

Die FED erkennt an, dass sich der Arbeitsmarkt abkühlt und die Risiken für Beschäftigung zugenommen haben. Die Inflation bleibt erhöht, ist aber auf dem Rückweg Richtung 2%, was der Zielgröße entspricht.

Was erwartet die FED? Ein Ausblick…

Besonders spannend sind die neuen Economic Projections für 2026 und darüber hinaus.

  • Wirtschaftswachstum: Die Notenbank zeigt sich zuversichtlicher für 2026. Dann wird mit 2,3% Wachstum gerechnet, ein deutliches Plus gegenüber den 1,8%, mit denen die FED noch im September gerechnet hatte. Längerfristig geht sie von 1,8% aus. Das ist kein Überhitzungs-Szenario, sondern ein solides, nachhaltiges Wachstum.
  • Inflation: Die FED zeigt sich auch hier zuversichtlicher als noch im September. Die Kerninflation soll von aktuell 2,9% (2025) in 2026 auf 2,4% fallen (statt vorher erwarteten 2,6%) bevor sie langfristig auf das Ziel von 2,0% zurückkehren soll. Der Weg ist also noch nicht zu Ende, aber die Richtung stimmt.
  • Arbeitslosenquote: Hier bleibt die FED unverändert bei ihrer September-Prognose. Für 2025 wird weiterhin mit 4,5% gerechnet, für 2026 mit einer leichten Verbesserung auf 4,4%. Langfristig sieht die Notenbank das Gleichgewichtsniveau bei 4,2%. Das signalisiert: Der Arbeitsmarkt bleibt robust und soll sich sogar leicht erholen. Die FED erwartet also keinen weiteren Anstieg der Arbeitslosigkeit, ein wichtiges Signal.
  • Zinsniveau: Die Projektionen bleiben auch hier unverändert. Die FED geht bis Ende 2026 von einem Niveau von 3,4% aus, was im nächsten Jahr einen weiteren kleinen Zinsschritt nach unten bedeuten würde. Langfristig soll sich das Zinsniveau bei 3,0% einpendeln. Das bedeutet: Weitere Zinssenkungen sind eingeplant, aber die FED bleibt vorsichtig und datenabhängig.

Fazit: Die FED traut der US-Wirtschaft mehr zu als noch vor drei Monaten und das bei gleichzeitig fallender Inflation. Die Notenbank kann sich also den Luxus leisten, die Zinsen weiter zu senken, ohne eine Überhitzung der Wirtschaft zu riskieren. Der Haken: Mit nur einer geplanten Zinssenkung 2026 bleibt die FED deutlich zurückhaltender als viele Anleger gehofft hatten.

Was bedeutet das für dein Depot?

Seit 1980 gab es mehrere Situationen, in denen die FED die Zinsen senkte, während der S&P 500 innerhalb von 2% seines Allzeithochs notierte.

Das Ergebnis:

  • In allen 22 Fällen stieg der Index in den folgenden 12 Monaten
  • Durchschnittliche Rendite dabei: 14,2% (11,1% im Median)

Allerdings bleiben einige wichtige Risiken weiterhin bestehen:

  • Erhöhte Unsicherheit (von der FED selbst betont)
  • Inflation noch nicht am Ziel
  • Politische Risiken (Handelspolitik, Ukraine / Russland)
  • KI-Zyklus

Fazit

Die FED-Entscheidung sendet ein konstruktives Signal: Die Notenbank unterstützt die Wirtschaft und den Arbeitsmarkt, ohne dass eine Rezession droht.

Die historischen Daten von Carson Research zeigen, dass Zinssenkungen nahe Allzeithochs ein bullisches Signal waren. Allerdings: Die erhöhte Unsicherheit und die sichtbare Uneinigkeit innerhalb der Notenbank mahnen zur Vorsicht.

Das Umfeld für Aktien bleibt grundsätzlich unterstützend, aber der Fokus auf Qualität wird 2026 wichtiger denn je.

Wie immer gilt: Nutze mögliche Schwächephasen, um bei qualitativ hochwertigen Unternehmen nachzukaufen.

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Samstag.

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