Newsletter #66 - 6 mögliche Katalysatoren für ein starkes Jahresende an den US-Börsen

Newsletter #66 - 6 mögliche Katalysatoren für ein starkes Jahresende an den US-Börsen

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Hi, Peter hier.

Der November 2025 hat den US-Börsen eine kleine Delle verpasst: Der S&P 500 rutschte zeitweise auf technisch überverkaufte Niveaus, das Sentiment kippte, und viele Anleger fragten sich, ob die Jahresendrally dieses Mal ausfällt.

Doch genau in solchen Momenten werden die Grundlagen für mögliche Rebounds gelegt. Aktuell verdichten sich die Zeichen, dass der Dezember 2025 mehr Potenzial haben könnte, als die meisten Marktteilnehmer erwarten. Die Kombination aus geldpolitischer Wende, Performance-Chasing der Fondsmanager und gute Börsensaisonalität ist selten.

Heute schauen wir uns 6 konkrete Katalysatoren an, die den Markt in den kommenden Wochen antreiben könnten, plus eine interessante Statistik, die die Wahrscheinlichkeit auf einen grünen Dezember nochmals untermauert.

Los geht's!

1) Zinssenkung im Dezember: >90% Wahrscheinlichkeit

Die Märkte rechnen nun fest damit, dass die FED die Zinsen im Dezember um 25 Basispunkte senken wird:

  • Polymarket: ~95% Wahrscheinlichkeit
  • Kalshi: ~94% Wahrscheinlichkeit
  • CME FedWatch: ~89% Wahrscheinlichkeit

Das ist eine extrem hohe Marktüberzeugung.

Und obwohl Japan im selben Monat vermutlich gegenläufig handeln und die Zinsen möglicherweise anheben wird, ist klar: Für die US-Märkte zählt vor allem die FED. Eine Lockerungsphase wie diese ging in der Vergangenheit fast immer mit positiven Aktienrenditen einher.

2) Das Ende des Quantitative Tightening (QT)

Am 1. Dezember 2025 stoppte die FED ihr sogenanntes Quantitative Tightening (QT), das im April 2022 begonnen hatte.

  • Historischer Präzedenzfall: Das letzte Mal, als QT endete (September 2019), reagierte der S&P 500 mit +17% innerhalb von nur 16 Handelstagen.
  • Warum es wirkt: QT entzieht dem Markt die Liquidität. Ein Ende von QT wirkt daher wie ein Liquiditätsschub in das globale Finanzsystem. Risikoassets (Aktien) bekommen i.d.R. Rückenwind.

Die wenigsten Anleger haben diesen Punkt aktuell auf dem Radar. Historisch ist das ein Bullenkatalysator. Ob es dieses Mal auch so kommt?

3) Führungswechsel bei der FED: Mehr Klarheit

Mit hoher Wahrscheinlichkeit wird Kevin Hassett im nächsten Jahr neuer Vorsitzender der FED. Für die Märkte bedeutet das vor allem:

  • Lockerung: Hassett gilt als Befürworter einer eher lockeren Geldpolitik. Raschere und tiefere Zinssenkungen wären demnach möglich.
  • Planbarkeit: Der Übergang scheint "smooth" und es herrscht weniger Unsicherheit in Bezug auf die künftige Führung.

Die Klarheit über die zukünftige Geldpolitik (lockerer / planbarer) nimmt Risiko aus dem Markt.

4) US Government Shutdown ist vorbei und Wirtschaftsdaten kehren zurück

Der längste "Government Shutdown" der US-Geschichte (43 Tage) ist mittlerweile beendet.

Das Problem der Informationslücke: Während des Shutdowns flogen Anleger blind, da keine offiziellen Wirtschaftsdaten veröffentlicht wurden. Märkte mögen keine Informationslücken.

Jetzt kommen die Reports zurück.

Mehr Daten = mehr Sichtbarkeit = bessere Risikoeinschätzung. Das allein reduziert die Marktunsicherheit.

5) Performance Chasing: Fondsmanager müssen aufholen

Fast 80% der Fondsmanager, die auf den US-Large-Cap-Markt fokussiert sind, liegen 2025 hinter ihren Benchmarks zurück. Das ist erzeugt möglicherweise Kaufdruck gegen Jahresende, damit sie vielleicht nicht doch so schlecht abschneiden wie erwartet.

  • Die Konsequenz: Fonds müssen ihr Risiko erhöhen, um das Jahr noch zu retten.
  • Was sie kaufen: Verstärkte Allokation in US-Tech, Momentum-Aktien und ein höheres Exposure in S&P 500 und Nasdaq 100.

Performance Chasing ist ein echter Jahr-End-Boost, weil institutionelles Kapital oft zeitgleich zu Privatanlegern in den Markt drängt.

6) Überverkaufte US-Aktien im November

Im November fiel der tägliche RSI des S&P 500 zeitweise auf 35. Das war der niedrigste Stand seit dem April-Tief.

Das Setup: Überverkaufter Zustand trifft auf gleichzeitig solide Makrodaten und den Liquiditätsschub (QT-Ende) sowie die wahrscheinliche Zinssenkung.

Das ist exakt die Mischung, in der der Markt oft positiv reagiert.

Bonus: Die Historie spricht Bände

Historisch gesehen ist der Dezember generell ein guter Börsenmonat. Aber für 2025 kommt ein entscheidender Faktor hinzu: Die Präsidentschaftszyklus-Statistik.

Carson Investment Research zeigt: Wenn der S&P 500 >5% Year-to-Date (YTD) per Ende November im ersten Jahr eines Präsidentschaftszyklus steht, dann war der Dezember:

  • 12 von 12 Mal positiv seit 1945.
  • 100% Trefferquote.

Wir befinden uns genau in dieser historisch begünstigten Situation.

Wichtige Termine: Core PCE steht an

Am Ende dieser Woche kommt der Core PCE (der wichtigste Inflationsindikator der FED). Wenn du den Newsletter liest, sind die Daten bereits bekannt.

Gut möglich, dass die Märkte genau auf diesen Datenpunkt am meisten warten.

  • Er bestätigt oder widerspricht der Erwartung einer Zinssenkung.
  • Er bestimmt die Tonalität der FED-Sitzung am 10. Dezember.
  • Er könnte der "Startschuss" für eine weitere Rally sein oder kurzfristig für Turbulenzen sorgen.

Fazit: Die Sterne stehen günstig, es sei denn...

Selten hatten wir so viele mögliche Katalysatoren gleichzeitig:

  • Zinssenkung wahrscheinlich
  • QT-Ende (= Liquiditätsboost)
  • neuer wohlgesonnener FED-Chef
  • politische Unsicherheit nimmt ab
  • Fondsmanager müssen tendenziell kaufen
  • Markt war im November technisch überverkauft
  • starke historische Dezember-Tendenz

Aber wie immer gilt: Garantien gibt es keine, vor allem nicht an der Börse.

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Samstag.

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