Newsletter #63 - Ende des US Government Shutdowns: Warum die Märkte trotzdem nicht feiern

Newsletter #63 - Ende des US Government Shutdowns: Warum die Märkte trotzdem nicht feiern

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Hi, Peter hier.

Heute kurz und knapp, da ich auf Reisen bin: Die kleine Schwächephase an den US-Börsen setzt sich auch diese Woche fort. Besonders der technologielastige Nasdaq 100 bleibt unter Druck und notiert inzwischen rund 5% unter seinem Allzeithoch.

Interessant ist: Das Ende des längsten "Government Shutdowns" der US-Geschichte (43 Tage) hat die Unsicherheit nicht wirklich beseitigt, sondern in eine neue Form überführt – die Frage nach den wahren Wirtschaftsdaten.

All das kommt wenig überraschend nach einem starken 7-monatigen Run des Nasdaq 100, der seit den April-Tiefs nur eine Richtung kannte (sh. Monatsperformance des Nasdaq 100 im Chart unten, rechte Spalte):

Im Gegensatz zur letzten Woche liegen die Probleme nun weniger im politischen Stillstand, sondern in dessen Nachwirkungen:

1) Ende des Shutdowns, aber...

Am Dienstag wurde das Ende des Shutdowns bekannt gegeben. Die Erleichterung hielt jedoch nur kurz an, denn die politische Lösung brachte keine echte Entspannung an den Märkten.

  • Vertagte Streitigkeiten: Eine gewisse Unsicherheit bleibt, da der Übergangshaushalt nur bis Ende Januar 2026 gilt.
  • Die Datenlücke: Die Sorge konzentriert sich nun auf den Zustand der US-Wirtschaft. Da während des Shutdowns keine wichtigen Wirtschaftsdaten veröffentlicht wurden, spekulieren Anleger im Blindflug, wann die nachgestauten Daten (wie z.B. Verbraucherpreisindex und Einzelhandelsumsätze für Oktober) veröffentlicht werden und wie gut / schlecht sie ausfallen.

2) Erschwerter Ausblick auf die Geldpolitik (FED)

  • Zinssenkungs-Dämpfer: Die fehlenden, aktuellen Wirtschaftsdaten erschweren es der FED (US-Notenbank) und den Märkten, die zukünftige Geldpolitik einzuschätzen.
  • 50/50 Chance: Die Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Dezember ist infolge der Unsicherheit gesunken. Vor einem Monat galt sie noch so gut wie sicher, jetzt stehen wir bei rund 50%.

3) Schwäche im Tech-Sektor und bei Wachstumsunternehmen

Nach der starken Rallye nutzen Anleger die politischen und datentechnischen Unsicherheiten weiter als idealen Vorwand für Gewinnmitnahmen (häufig als "Risk-Off" Haltung bezeichnet).

  • Kritischere Blicke: Investoren prüfen die hohen, vor allem KI-getriebenen Bewertungen kritischer. Wie groß sind Kosteneinsparungspotenziale und Produktivitätssteigerungen wirklich?
  • Konkretes Beispiel: Gut gelaufene Aktien wie z.B. Palantir, Tesla und viele andere wurden zuletzt deutlicher abgestraft. Dies geschah oft ohne direkten Zusammenhang mit der Entwicklung des Kerngeschäfts der Unternehmen, was zeigt: Hauptsache Fuß vom Gas nehmen.

Fazit

Die kurzfristige Nervosität an den Märkten könnte bestehen bleiben, bis neue Wirtschaftsdaten mehr Klarheit über den Zustand der US-Wirtschaft bringen. Ein weiteres Nachlassen der Kurse droht, falls diese Daten schlechter als erwartet ausfallen und die eigentlich erwartete Zinssenkung im Dezember (und darüber hinaus) in Gefahr bringen.

Für eine Stabilisierung spricht hingegen die typische Börsen-Saisonalität ("Jahresend-Rallye"), die bisher starke Berichtssaison der meisten Unternehmen und vor allem die Chance, dass die nachgelieferten Daten einen robusten Zustand der US-Wirtschaft bestätigen.

Korrekturen sind normal, gesund und schaffen Kaufgelegenheiten. Wer die langfristige Story seiner Investments im Blick behält, kann so langsam bei qualitativ hochwertigen Marktführern zuschlagen, deren Aktienkurse, nicht aber deren Zukunftsaussichten, kurzfristig abgestraft wurden.

Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Samstag.

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