Newsletter #46 - Der Weg zum perfekten Depot, das wirklich zu dir passt

Willkommen bei deinem wöchentlichen Finanz-Newsletter für Aktien, ETFs und Vermögensaufbau. Für die beste Leseerfahrung empfehle ich dir, den Newsletter im Browser zu öffnen.
Hi, Peter hier.
Stell dir vor, du willst eine Weltreise machen. Ohne zu wissen, wo du eigentlich hinwillst, steigst du einfach in irgendeinen Flieger.
Klingt absurd? Genau so bauen viele ihr Depot: Ein wildes Sammelsurium aus ETFs, ein paar Aktien, vielleicht etwas Gold oder Krypto – ohne zu wissen, wohin das Ganze eigentlich führen soll.
Viele Privatanleger investieren ohne Plan, weil sie nicht verstanden haben, wer sie als Anleger sind. Sie bauen ein Depot, das gar nicht zu ihren Zielen, ihrem Wesen oder ihrer Lebensrealität passt.
Börsenerfolg startet nicht mit dem unbedachten Klick auf den Kauf-Button, sondern in deinem Kopf: Mit der Antwort auf die Frage: Was willst du erreichen – und was für ein Anlegertyp bist du?
Wenn du das weißt, kannst du den für dich passenden Weg an der Börse gehen.
4 grundlegende Anlagestrategien: welche passt zu dir?
Es gibt vier Wege, wie du dein Geld investieren kannst, abhängig davon, was dir am wichtigsten ist. Spoiler: Ich gehöre zu Team "Wachstum" ;-)
Welches primäre Ziel verfolgst du?
- Wachstum: Dein Ziel: Maximales Kapitalwachstum – du willst, dass dein Geld richtig für dich arbeitet, auch wenn dies mit höheren Schwankungen verbunden ist.
- Einkommen: Dein Ziel: Regelmäßige Erträge wie Dividenden – beliebt bei Anlegern, die sich ein Nebeneinkommen oder eine Ruhestandseinnahmequelle aufbauen möchten. Liefert i.d.R. kleinere Gewinne als reine Wachstumsstrategien.
- Kapitalerhalt: Dein Ziel: Vermögensschutz und Sicherheit – du willst dein aufgebautes Vermögen vor Wertverlust bewahren und gehst dafür weniger Risiko ein. Dabei verzichtest du bewusst auf höhere Gewinne.
- Allwetter: Dein Ziel: Stabilität in allen Marktphasen – du willst ein robustes Portfolio, das in allen Marktphasen möglichst solide, wenn auch nicht spektakulär abschneidet. Setzt meist auf eine Mischung aus unterschiedlichen Anlageklassen, z.B. Aktien, Anleihen Rohstoffe, etc., um Schwächeperioden untereinander abzufedern.
Klingt logisch, oder?
Aber: Nur weil eine Strategie attraktiv klingt, heißt das noch lange nicht, dass sie auch zu dir passt.
Also, was für ein Anlegertyp bist du?
Wenn du deinen Anlegertyp nicht kennst, baust du möglicherweise ein Depot auf, das irgendwann gegen dich arbeitet – finanziell und psychologisch.
Wenn du das nicht weißt, passiert z.B. Folgendes:
- Du willst wenig Zeit und Energie in die Verwaltung deines Portfolios stecken, setzt aber trotzdem stark auf Einzelaktien → du liegst hoch im Risiko, weil du dich nicht ausgiebig genug mit den Unternehmen auseinandergesetzt hast und Entscheidungen im Zweifel aus dem Bauch heraus triffst.
- Du wählst eine Strategie, die nicht zu deiner Risikotoleranz passt → du wirst nervös, wenn die Kurse schwanken, und verkaufst zum falschen Zeitpunkt.
- Du baust ein Depot, das nicht zu deinem Zeithorizont passt → du brauchst Geld, wenn dein Investment gerade im Minus ist.
- Du kopierst die Strategie anderer, die andere Ziele haben → passt nicht wirklich zu dir und du bist unzufrieden mit den Ergebnissen.
Kurzum: Wer sich selbst kennt, investiert zielorientierter, konsequenter und unterm Strich erfolgreicher.
Die folgenden Fragen helfen dir, deinen Investment-Typus besser zu verstehen:
- Wie viel Börsenerfahrung hast du bisher gesammelt?
- Wie viel Zeit möchtest du regelmäßig in die Verwaltung deines Portfolios investieren?
- Was hast du mit deiner Geldanlage einmal vor (Verwendungszweck)?
- Wie risikobereit bist du?
- Wie lange willst du dein Geld investieren?
- Wie oft willst du dein Portfolio aktiv anpassen?
- Wie wahrscheinlich ist eine größere vorzeitige Entnahme aus dem Depot?
- Wie viel Kapital hast du für deine Geldanlage vorgesehen?
Der 4x4-Umsetzungsbaukasten: von der Grundstrategie bis zum konkreten Depot
Erinnerst du dich? Wir haben eben über die 4 Grundstrategien gesprochen (Wachstum, Einkommen, Kapitalerhalt, Allwetter). Jede davon kannst du mithilfe von 4 Umsetzungsebenen individuell gestalten – abgestimmt auf deine Ziele und deinen Anlegertyp:
- Portfolioarchitektur: Wie baue ich mein Portfolio auf?
- Managementstil: Wie steuere ich mein Portfolio?
- Auswahlmethode: Wie wähle ich meine Investments aus?
- Auswahlfokus: Worauf lege ich bei der Auswahl meinen Fokus?
Lass uns diese Ebenen kurz beleuchten...
Portfolioarchitektur: Wie baue ich mein Portfolio auf?
- Konzentriert: Stark fokussiertes Portfolio mit bewusst wenigen Einzelpositionen. Ziel ist eine potenzielle Outperformance durch gezielte Auswahl, jedoch verbunden mit höherem Risiko. Beispiel: 10 ausgesuchte US-Wachstumsaktien, die Megatrends abdecken, die die Wirtschaft und Gesellschaft künftig prägen werden.
- Einfach diversifiziert: Mit wenigen ETFs weltweit anlegen – einfach, günstig und ohne viel Aufwand. So streust du dein Geld automatisch auf viele Länder und Unternehmen, ohne dich ständig darum kümmern zu müssen. Beispiel: ETFs wie der MSCI ACWI oder FTSE All-World.
- Komplex diversifiziert: Du nutzt mehrere verschiedene ETFs, die in unterschiedliche Regionen oder Anlageklassen investieren, z.B. in Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder auch Kryptowährungen. Dadurch schützt du dich noch besser vor Risiken als bei einem reinen Aktien-ETF. Beispiel: Eine Mischung aus einem Welt-ETF, Anleihen-ETFs, Rohstoff-ETFs und etwas Krypto.
- Core-Satellite: Kombination aus einem stabilen Kerninvestment (Core), meist ein globaler ETF, ergänzt durch Satelliten-Investments in spezielle Einzelaktien oder Trends. Ziel: Stabilität mit zusätzlichem Renditepotenzial.
- Barbell: Strukturierung des Portfolios entlang verschiedener Zeiträume oder Ziele: kurzfristige Liquidität (Cash), mittelfristiges Einkommen (Dividenden, Anleihen), langfristiges Wachstum (Aktien). Hilft insbesondere bei der Steuerung des Liquiditätsbedarfs.
- Bucket: Kombination aus sicheren Anlagen (z.B. Cash, Staatsanleihen) und risikoreichen Investments (z.B. Wachstumsaktien). Ziel: Risiken bewusst an den beiden Polen platzieren. Hohe Schwankungen im risikoreichen Teil werden durch den sicheren Teil abgesichert.
Managementstil: Wie steuere ich mein Portfolio?
- Buy & Hold ohne Rebalancing: Du kaufst deine Investments einmal und lässt sie dann einfach liegen – ohne später etwas daran zu ändern. Mit der Zeit verschieben sich die Anteile im Depot von selbst, da manche Investments stärker steigen als andere. Das ist sehr einfach und braucht kaum Zeit – jedoch kann es passieren, dass dein Depot dadurch riskanter wird, als du eigentlich geplant hattest.
- Buy & Hold mit Rebalancing: Du hältst deine Investments langfristig, aber kontrollierst regelmäßig (z.B. 1x jährlich), ob die Aufteilung noch zu deinem ursprünglichen Plan passt. Wenn ein Bereich zu groß geworden ist, verkaufst du einen Teil davon und schichtest in anderen Bereiche um, um wieder die Ausgangsverteilung zu erreichen.
- Taktische Allokation: Du passt dein Depot von Zeit zu Zeit an, wenn sich die Märkte oder die Wirtschaftslage verändern. Du investierst z.B. in bestimmte Bereiche, wenn du glaubst, dass sie bald besser laufen werden. Das passiert nicht regelmäßig, sondern immer dann, wenn es aus deiner Sicht sinnvoll ist.
- Market Timing: Du versuchst, den besten Zeitpunkt zum Kaufen oder Verkaufen zu erwischen. Du steigst z.B. aus Aktien aus, wenn du denkst, dass bald ein Börsencrash kommt und steigst später wieder ein. Das erfordert viel Erfahrung und klappt nicht immer, weil niemand genau weiß, wie sich die Märkte entwickeln. Selbst Profis scheitern oft mit diesem Ansatz, weil keiner verlässlich die Zukunft prognostizieren kann.
Auswahlmethode: Wie wähle ich meine Investments aus?
- Indexbasiert (passiv): Du investierst in einen ETF, der einen bekannten Börsenindex nachbildet, z.B. den MSCI World oder den S&P 500. So bist du automatisch in viele Unternehmen auf einmal investiert, ohne selbst etwas auswählen zu müssen. Das ist günstig, einfach und ideal für alle, die langfristig investieren wollen, ohne viel Zeit zu investieren.
- Faktorbasiert (passiv): Du investierst in spezielle ETFs, die nach bestimmten Merkmalen zusammengestellt sind, z.B. besonders günstige Aktien (Value), besonders stabile Unternehmen (Quality) oder Aktien, die wenig schwanken (Low Volatility). Das Ziel: eine bessere Rendite als mit dem einfachen Markt-Durchschnitt zu erzielen. Geeignet für Anleger, die etwas gezielter investieren möchten, aber trotzdem wenig Aufwand wollen.
- Aktives Stockpicking: Du suchst dir einzelne Aktien gezielt selbst aus, weil du glaubst, damit besser abzuschneiden als der breite Markt. Dafür brauchst du i.d.R. mehr Zeit, Wissen und musst die Unternehmen genauer analysieren. Wird oft von erfahrenen und leidenschaftlichen Anlegern genutzt, die sich regelmäßig damit beschäftigen wollen.
Auswahlfokus: Worauf lege ich bei der Auswahl meinen Fokus?
- Global, ohne bestimmten Fokus: Du streust dein Geld weltweit und breit, ohne dich auf bestimmte Themen, Branchen oder Länder zu konzentrieren. Beispiel: ein Welt-ETF wie der MSCI ACWI. Damit erreichst du den Marktdurchschnitt – einfach, günstig und mit kalkulierbarem Risiko.
- Themenorientiert: Du setzt gezielt auf Zukunftstrends wie demografischen Wandel oder AI. Das geht mit Einzelaktien oder fokussierten ETFs. Hier sind die Chancen oft größer, aber auch die Schwankungen höher.
- Branchen- oder regionenspezifisch: Du konzentrierst dich auf bestimmte Branchen, etwa Technologie oder Gesundheit, oder auf bestimmte Regionen wie die USA, Europa oder Schwellenländer. Das kann höhere Gewinne bringen, ist aber auch riskanter, weil du weniger breit gestreut bist.
Wie du sicher gemerkt hast, passen manche Kombinationen der 4 Umsetzungsebenen ganz natürlich zusammen – andere schließen sich dagegen automatisch aus.
Wie sieht das Ganze in der Praxis aus?
Hier drei Beispiele – vielleicht erkennst du dich in einem davon wieder oder bekommst einen Denkanstoß, wie du dein eigenes Portfolio besser strukturieren kannst.
Beispiel #1: Der ETF-Einsteiger
- Beschreibung: Möchte mit minimalem Aufwand langfristig investieren und Vermögen aufbauen. Fokus auf Einfachheit, niedrige Kosten und breites Marktexposure.
- Lebensphase: Junges bis mittleres Alter
- Portfolioarchitektur: Einfach diversifiziert
- Managementstil: Buy & Hold mit Rebalancing
- Auswahlmethode: Indexbasiert (passiv)
- Auswahlfokus: Global, ohne bestimmten Fokus
- Beispielhaftes Portfolio: 100% MSCI ACWI ETF, 100% FTSE All-World ETF
Beispiel #2: Der Tech-Investor
- Beschreibung: Stark technologietriebener Anleger, z.B. mit Fokus auf Digitalisierung und AI. Möchte von diesen Trends profitieren und eine starke Rendite erzielen. Beschäftigt sich gerne mit diesen Themen und ist möglicherweise bereit, mehr Zeit in sein Portfolio investieren.
- Lebensphase: Altersunabhängig, häufig tech-affin
- Portfolioarchitektur: Core-Satellite
- Managementstil: Taktische Allokation
- Auswahlmethode: Indexbasiert (passiv) und aktives Stockpicking
- Auswahlfokus: Themenorientiert
- Beispielhaftes Portfolio: 50% S&P 500 ETF, Satelliten: 25% Nasdaq 100 ETF, 20% selbst ausgewählte Einzelaktien, 5% Bitcoin
Beispiel #3: Der sicherheitsorientierte Anleger
- Beschreibung: Anleger mit hohem Sicherheitsbedürfnis und Fokus auf Werterhalt.
- Lebensphase: Altersunabhängig, tendenziell jedoch verbreitet bei Anlegern kurz vor der Rente
- Portfolioarchitektur: Komplex diversifiziert
- Managementstil: Buy & Hold mit Rebalancing
- Auswahlmethode: Indexbasiert (passiv)
- Auswahlfokus: Global, ohne bestimmten Fokus
- Beispielhaftes Portfolio: 50% Anleihen-ETFs oder verzinstes Tagesgeld, 20% Dividenden-ETF, 20% Welt-ETF, 10% Rohstoff-ETF (z.B. Gold)
Und jetzt mal ehrlich: Weißt du, was du mit deinem Portfolio erreichen willst? Und hast du eine Strategie, die zu dir und deinen Bedürfnissen passt?
Wenn du an deiner Strategie zweifelst oder einfach nur prüfen lassen möchtest, ob dein Depot sinnvoll aufgebaut ist und zu deinen Zielen passt: Dann buch dir jetzt ein 1:1 Strategiegespräch mit mir – unabhängig, individuell auf dich zugeschnitten und ohne Verkaufsagenda.
Vielen Dank fürs Lesen und bis zum nächsten Samstag.
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